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GERT H. WOLLHEIM1894 bis 1974 |
Gert Wollheim, 1920 |
Wollheim, der Sohn aus großbürgerlichem Elternhaus, der sich nach der mörderischen Erfahrung des Ersten Weltkrieges
revolutionären, eher "proletarischen" Ideen verbunden fühlte, war ein hochsensibler und hyperaktiver Mensch, ein Denker und Propagandist der
"Neuen Kunst". Seine "scharfen" Reden ebenso wie die "unheimliche Konzessionslosigkeit" seiner Anschauungen waren in der
Düsseldorfer Kunstszene geachtet und gefürchtet. |
Friesische Landschaft 1919 Öl auf Leinwand Kolumba − Kunstmuseum des Erzbistums Köln |
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Friesenkind mit Haarschleife 1919 Kohle |
"Wollheim ist ein dreistes Gemisch von Ernst, Langeweile, Malerei, Jurisprudenz,
Vagabundentum, guter Herkunft, Dresden, Berlin, Düsseldorf, Landmann, Greisentum, Liederlichkeit, Meisterschaft und entsagender Ekstase. Man geht falsch, wenn
man ihn für eine Person hält, da es bisher nicht gelungen ist, seine physischen Grenzen festzustellen. (Die Hauptgrenze mußte verworfen werden,
weil sie ohne Luft und Anziehungskraft der Erde nichts ist.) Dadurch kommt er in die peinliche Situation, größenwahnsinnig zu erscheinen, da er eine
kosmische Ausdehnung als sein eigen bezeichnet. Dennoch ist er nicht so consequent als Totalität, auch alles Geld sein Eigentum zu nennen, sondern an
finanziellen und Liebesfragen entzündet sich leicht seine Erfahrung, daß er dort zeitweise als Person unter anderen Personen figuriert. Bei schönem
Wetter ist er träge, im Nebel Silhouette, im Auto souverän. Gert Wollheim, aus: Das Stachelschwein Heft 4, Frankfurt a.M. 1925 |
Biographische Daten |
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1894 | Am 11.9. wird Gert Heinrich Wollheim als zweiter Sohn des jüdischen Automatenfabrikanten Heinrich Wollheim in Loschwitz bei Dresden geboren. |
1900 | Übersiedlung der Familie nach Berlin. |
1911−13 | Studium an der Hochschule für bildende Künste in Weimar. Hier lernt er Otto Pankok kennen. |
1914−1917 | Militärdienst an der Ost− und Westfront. Zwei Verwundungen. |
1919 | Mit Otto Pankok in Remmels/Ostfriesland. Ende des Jahres gehen beide nach Düsseldorf. Mitarbeit im "Aktivistenbund 1919" und Kontaktaufnahme mit Johanna Ey. |
1920 | Mitherausgeber der Zeitschriften des Aktivistenbundes und "Das Ey", Mitglied des Jungen Rheinlands. |
1921 | Herausgeber der Zeitschrift "Das junge Rheinland". Mitbegründer der Arbeitersiedlung "Freie Erde" in Düsseldorf−Eller. Heirat mit Leni Stein. |
1922 | mit Kaufmann und Uzarski Organisator der "1. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf". |
Porträt Adolf Dell 1924 Öl auf Leinwand |
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Dachkammer um 1922 Öl auf Papier |
1925 | Übersiedlung nach Berlin. |
1927 | Reise mit Johanna Ey nach Mallorca. |
1928 | Gastatelier in der Düsseldorfer Kunstakademie. |
1933 | Flucht aus Berlin über Saarbrücken nach Paris. Zeitweiliger Aufenthalt in der Schweiz in Ascona. |
1937 | Vorstandsmitglied des "Freien Deutschen Künstlerbundes" in Paris. |
1939−42 | Internierung in den Lagern Vierzon, Ruchard, Gurs und Septfonds, von wo er 1942 flieht. |
1942−44 | Aufenthalt in Nay, wo er Mona Loeb kennenlernt. |
1945−47 | Wieder in Paris. |
1947 | Übersiedlung nach New York und Heirat mit Mona Loeb. |
1974 | Am 22. April stirbt Gert Wollheim in New York. |
"Ihr sollt meine Bilder nehmen wie eine Kokusnuss Gert Wollheim, in: Buch Zwei des Aktivistenbundes 1919, Düsseldorf 1920 |
Mordgedankengang 1921 Tusche, laviert |
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Die Phantome 1921 Farbstifte und Bleistift |
Kataloge und Ausstellungen von GERT H. WOLLHEIM in der Galerie Remmert und Barth |
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GERT H. WOLLHEIM Die wilden Jahre 1919-1925 Ausstellung vom 4. September bis 24. November 1984 Katalog: Mit Texten von Eberhard Roters und Michael Euler−Schmidt sowie dem Werkverzeichnis der Druckgraphik, bearbeitet von M. Euler−Schmidt und Herbert Remmert 108 Seiten, 140 Werkabbildungen, 10 dokumentarischen Abbildungen Format 24 x 17 cm, Broschur mit Schutzumschlag, (1984) Euro 20,−− Bestell-Nr. 1037 "...eine substantielle Veröffentlichung... Der vorzügliche Katalog bietet über hundert teils farbige Reproduktionen nach Arbeiten von Wollheim, der im Düsseldorf der zwanziger Jahre als 'roter Christus' und als 'feuerspeiender Berg' berühmt−berüchtigt war." Hans Kinkel in der FAZ |
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DIX − PANKOK − WOLLHEIM Freunde in Düsseldorf 1920−1925 Ausstellung vom 23. Mai bis 12. August 1989 Katalog: Mit Texten von Johanna Ey, Conrad Felixmüller, Gerth Schreiner, Paul Westheim und Gert Wollheim 120 Seiten, 110 Werkabbildungen, 16 dokumentarische Abbildungen Format 24 x 17 cm, Broschur mit Schutzumschlag, (1989) Euro 15,−− Bestell-Nr. 2003 |
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Vom Feuerspeienden Berg zum Don Quichotte GERT H. WOLLHEIM Ausgewählte Werke 1909−1958 Ausstellung vom 4. September bis 25. Oktober 2001 Katalog: Mit Texten von und über Wollheim 128 Seiten, 85 Werkabbildungen, 5 dokumentarische Abbildungen Format 17 x 12 cm, gebunden, (2001) Euro 10,−− Bestell-Nr. 1038 |
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Gert H. Wollheim ist außerdem in zahlreichen Themen− und Sammelausstellungen unserer Galerie vertreten. |
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