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Gerd Arntz, 1925
Gerd Arntz, 1924
(Foto August Sander)

GERD ARNTZ

1900 bis 1988


Gerd Arntz, Théatre Théatre   1924
Holzschnitt
Gerd Arntz, Viehwagen
Viehwagen   1924
Holzschnitt


Biographische Daten
1900 Am 11. Dezember wird Gerd Arntz als zweites Kind eines Eisenfabrikanten in Remscheid im Bergischen Land geboren.
1918 Ein halbes Jahr zum Militärdienst eingezogen.
1919 Arbeitet in der Fabrik seines Vaters. Im Herbst geht er nach Düsseldorf zum Zeichenlehrer−Studium an der Kunstschule von Lothar von Kunowski. Erste Ausstellung in einem Hutgeschäft in Remscheid.
1920 Kommt in Düsseldorf in "revolutionäre Kreise" (Arntz). Nimmt an Arbeiterdemonstrationen zur Abwehr des rechten Kapp−Putsches teil. Lernt im Düsseldorfer "Aktivistenbund" den Maler Jankel Adler kennen, der ihn mit seinen politischen Künstlerfreunden von der Kölner Gruppe "stupid" bekanntmacht: Franz W. Seiwert, Heinrich Hoerle, Anton Räderscheidt und Marta Hegemann. Kontakt zur Kunsthändlerin Johanna Ey.
1921 Ausstellung mit Adler, Hoerle und Seiwert in Wuppertal−Elberfeld.
1922 Zieht im März nach Hagen, um in der Buchhandlung Severin zu arbeiten.
1923 Heiratet seine Freundin Agnes Thubeauville.
1924 Rückkehr nach Düsseldorf. Geburt des Sohnes Peter. Erste bemalte Holzstöcke.
1925 Große Einzelaustellung im "Neuen Buchladen" in Köln mit Katalog.
1926 Ausstellung mit Adler, Max Ernst, Hoerle, Räderscheidt, Seiwert und Wollheim in der Richmod−Galerie in Köln.Teilnahme an der "Ausstellung revolutionärer Kunst des Westens" in Moskau.
1929−32 in Wien Anstellung als graphischer Leiter des Gesellslchafts− und Wirtschaftsmuseum in Wien, Entwicklung der Bildstatistik.
Gerd Arntz, Feierabend Feierabend   1931/1979
Holzstock, bemalt
1932/33 Wiederholte Aufenthalte in Moskau, Kontakt zu Tatlin und El Lissitzky. 1934 Besuch bei Augustin Tschinkel in Prag. Gibt mit Tschinkel eine Publikation über Franz W. Seiwert heraus. Übersiedlung nach Den Haag in den Niederlanden. Kontakte zu deutschen Emigranten (Arthur Kaufmann).
1936 Trifft Jankel Adler und Otto Freundlich in Paris. Teilnahme an der Ausstellung "Olympiade unter Diktatur".
1940 Arntz wird Leiter der Niederländischen Stiftung für Statistik.
1943 Zwangsweise zur deutschen Wehrmacht eingezogen.
1944 Ergibt sich der Résistance in Paris. Kriegsgefangenschaft. Entlassung. Arbeitet als Hafenarbeiter.
1946 Rückkehr in die Niederlande. Nimmt seine Tätigkeit als Leiter der Stiftung für Statistik wieder auf.
1951−62 Arbeitet für die Unesco auf dem Gebiet der Bildstatistik.
1968 Einzelausstellung in der Galerie Gmurzynska in Köln. Neuerwachtes Interesse an Arntz−Arbeiten zwischen den Weltkriegen und am gesellschaftlichen Verhältnis von Kunst und Politik.
1973 Tod seiner Frau. Die Galerie Kunze in Berlin ediert die Mappe "12 Häuser der Zeit", gedruckt von den Original-Holzstöcken. Die Stöcke erwirbt das Rheinische Landesmuseum Bonn.
1976 Ausstellung im Haags Gemeentemuseum. Flip Bool und Kees Broos geben das Werkverzeichnis der Grafik von Arntz heraus.
1976−87 Ausstellungen in Köln, Berlin, Hamburg, Oberhausen, Wien, München, Moskau und Leningrad.
1988 Erscheint das Buch "Zeit unterm Messer" Die Galerie Glöckner in Köln bereitet zum 88. Geburtstag des Künstlers eine große Ausstellung vor. Am 4. Dezember stirbt Gerd Arntz in seiner Wohnung in Den Haag.

Gerd Arntz, TOTENTANZ Tanz der Nationen − In der Stadt − Im Dorf Gerd Arntz, TOTENTANZ Die Gelehrten − Die Künstler − Die Angestellten Gerd Arntz, TOTENTANZ Die Regierenden − Die  − Die Arbeiter Gerd Arntz, TOTENTANZ In der Luft − Auf der Erde − Im Wasser

TOTENTANZ
  1950
aTanz der Nationen
In der Stadt
Im Dorf
bDie Gelehrten
Die Künstler
Die Angestellten
cDie Regierenden
Die Händler
Die Arbeiter
dIn der Luft
Auf der Erde
Im Wasser

"Ich hatte vor, einen Totentanz zu schneiden und stürzte mich 1950 bei Ausbruch der Korea−Krise, fürchtend, daß ein neues Disaster vor der Tür stünde und ich nicht fertig würde, auf die 12 geplanten Linolschnitte. Aufs neue war ich zurückgekehrt zur Gesellschaftskritik. Die 'Einkleidung' war nicht nach historischen Vorbildern, sondern zeitgemäß. Eine Warnung vor der 'Bombe'."

Gerd Arntz, 1970erJahre


Gerd Arntz, Entrée Entrée   1966
Linolschnitt
Gerd Arntz, Entwicklungshilfe
Entwicklungshilfe   1967
Linolschnitt

"Später wurde ich gefragt: 'Warum sind so viele Soldaten und so viele Huren auf ihren graphischen Blättern?' Aber warum nicht? Ich habe in meinem antimilitarischen Leben ungefähr zwölf verschiedene Uniformen getragen, nie auf einen Menschen geschossen und zu Huren ging ich auch nicht. Aber die Augen verschließen? Abseits bleiben und ins Abstrakte flüchten, das liegt mir nicht."

Gerd Arntz, 1970erJahre


Gerd Arntz, um 1980
Gerd Arntz, um 1980

Ausstellung von GERD ARNTZ
in der Galerie Remmert und Barth
GERD ARNTZ
im Kreise von Freunden und Kollegen

Ausstellung vom 25. November 2008 bis 31. Januar 2009

Prospekt:
16 Seiten, 31 Abbildungen, davon 9 in Farbe,
Format 22 x 12 cm, (2008)    Euro 5,−−
Bestell-Nr. 2018
Gerd Arntz im Kreise von Freunden und Kollegen


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Stand Januar 2012