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Carl Barth, 1929 |
CARL BARTH1896 bis 1976 |
Der rheinische Maler CARL BARTH hat ein an Entwicklungsstufen reiches Werk geschaffen, das von den 20er Jahren bis
in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts reicht. |
Stilleben mit Cello 1929 Öl auf Leinwand |
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Nach spätexpressionistischen Anfängen in den 20er Jahren schuf er Anfang der 30er Jahre den heute wohl meistbeachteten Teil
seines Werkes, jene streng gebauten, farblich sparsamen Temperabilder, die der Neuen Sachlichkeit und dem Magischen Realismus zugeordnet werden... In Barths Bildern der beginnenden 30er Jahre scheint sich die Vereinsamung des Menschen angesichts einer kälter und bedrohlicher werdenden gesellschaftlichen Situation auszudrücken. |
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Häuser am Bahndamm 1932 |
Fischstilleben mit blauem Krug um 1932 |
Die konstruktive Strenge dieser Werke wandelt sich in den amerikanischen Bildern von 1936 zu einem mehr malerischen Stil mit
reicherer Modellierung des Gegenstandes, ohne daß die Thematik aufgegeben wird: Die Bilder spiegeln die Einsamkeit und Leere des nicht nur
amerikanischen "way of life" − sie wurden wiederholt mit Werken von Edward Hopper verglichen. |
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Playland (Coney−Island) 1936 Öl auf Leinwand |
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Die italienischen Bilder von 1938/39 schließlich reflektieren die Zerstörung
"abendländischer" Kultur und beschwören diese zugleich durch eine immer klassischer werdende Bildgestaltung. |
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Römische Landschaft mit liegendem Kopf 1938 Öl auf Leinwand |
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In der Folge und sicherlich nicht zuletzt unter dem Druck des Zeitgeistes werden Barths Bilder konventioneller, traditionalistischer,
so daß man verschiedentlich den Carl Barth der 40er Jahre zu den Nachfahren der Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts gerechnet hat. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt die Aufarbeitung der Vergangenheit: Trümmer− und Trauerbilder bestimmen die erste Phase (1945/46), Masken− und Puppenbilder, Bilder der Verstellung, Verleugnung, Verwandlung die zweite Phase (1947−49). |
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Antlitz und Köpfe (Schweißtuch der Veronika) 1947 Tempera auf Leinwand auf Leinwand |
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Anfang der 50er Jahre beginnt eine neue Zeit: Die neu gewonnene ästhetische Freiheit läßt die Formen reduzierter, abstrahierter werden. Die Bildinhalte sind durch die mediterrane Welt bestimmt, die sich durch Reisen nach Italien und Spanien erschließt. | |
Marina 1953 Öl auf Leinwand |
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Carl Barth wird experimentierfreudiger. Der Umgang mit jungen Künstlerkollegen, die Kontakt mit ihm suchen, macht ihn aufgeschlossen für die Tendenzen der zeitgenössischen Malerei. Sicherlich beeinflußt durch die aktuelle Künstlerszene geht Barth Anfang der 50er Jahre in seinem Werk in der Reduktion der Gegenständlichkeit immer weiter voran, bis an die Grenzen der Abstraktion. Ausstellungsbeteiligungen mit Fred Thieler oder Emil Schumacher markieren den äußersten Punkt dieser Entwicklung. Dabei verarbeitet Carl Barth die "informellen" Einflüsse in seinem Werk immer nur in der Innenstruktur seiner Formen, seiner Flächen; in der Komposition bleibt Barth seinem konstruktiven, architektonisch−geometrischen Denken treu. | |
Große Geste der Frühe 1967 |
Kalte Fahrt 1958 |
"Drei Gruppen von Bildern sind es, die aus Barths Werk der dreißiger Jahre herausragen und ihm seinen Platz in der Kunstgeschichte dieses Jahrzehnts sichern. Einmal die farblich verhaltenen Temperabilder, die er 1932/33 in seinem Düsseldorfer Atelier gemalt hat. Dann die kleine Gruppe von Werken, die 1936 bei einem halbjährigen Aufenthalt in Amerika nach Motiven in New York oder Long Island entstanden sind. Schließlich die farblich reicheren Ölbilder, die er von seiner italienischen Reise 1938/39 mitgebracht hat." Wieland Schmied |
"Barths Kunst − seine Malerei ebenso wie seine Graphik − war immer zeitgenössisch, aber nie avantgardistisch... In den fünfziger Jahren sind es wieder Reisen, nach Holland, Italien und Spanien, die Barths Themenkreis erweitern... Mittelmeerisches Licht hellt die Palette auf... Ziehende Fische werden zum Schöpfungsgleichnis, der gefangene Fisch neben einer Bootslampe zum Memento." Karl Ruhrberg |
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Carl Barth, 1928 |
1930 | Ende des Studiums an der Akademie. Freischaffender Künstler in Düsseldorf. |
1932 | Entstehung der neusachlichen Tempera−Bilder "Ausblick", "Häuser am Bahndamm", "Kirchplatz im Schnee" u.a. |
1933 | Einzelausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf. |
1936 | Reise in die USA auf Einladung seines Onkels Ferdinand Kortlücke. Entstehung der Serie "amerikanischer" Bilder nach Motiven in New York und Long Island. |
1938/39 | Cornelius−Preis der Stadt Düsseldorf und Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. |
1940 | Einzelausstellung der "römischen Bilder" in der Galerie Alex Vömel in Düsseldorf. Einrichtung eines Ateliers in Xanten im Klever Tor. |
1941 | Einzelausstellung der vor−römischen Bilder bei Vömel. Beschlagnahmung der Ausstellung. Rückgabe der Bilder mit dem Vermerk, daß sie nicht mehr aussgestellt werden dürfen. Beschlagnahmung eines Bildes im Kunstmuseum Düsseldorf. Heirat mit Anni Brünker. |
1942 | Eine Ausstellung im Landesmuseum Münster wird durch Brandbomben zerstört. Das Museum stellt ein Atelier in Mettingen/Westfalen zur Verfügung. |
1943 | Das Atelier in Düsseldorf wird durch Bomben zerstört. Aufenthalt in Mettingen. Geburt des Sohnes Peter. |
1944/45 | Rückkehr nach Haan. Nach dem Einzug der Amerikaner großes Atelier und Wohnung im ehemaligen "Partei−Haus" Erste Einzelausstellung nach dem Krieg in Haan. |
1946 | Einzelausstellungen im städtischen Museum Wuppertal−Elberfeld und in der Galerie Vömel, wo die 1941 beschlagnahmten Bilder gezeigt werden. |
1948 | Die Monographie "Der Maler Carl Barth" von Hans Peters erscheint. Ausstellung im Kölnischen Kunstverein zusammen mit Gerhard Marcks und Peter Herkenrath. |
Carl Barth, 1949 |
Spiegelbildnis 1948 |
1949 | Einzelausstellungen in Dresden und Aachen. |
1950 | Reisen nach Holland und Italien. Verstärkte Hinwendung zu maritimen Themen. Teilnahme an der Ausstellung "Fünf Maler" in Witten neben Carl Hofer, Fred Thieler u.a. |
1951 | Einzelausstellungen in Wuppertal, Marl und Duisburg. Das Museum Münster zeigt die Ausstellung "Carl Barth − Otto Pankok". |
1952 | Karl−Ernst−Osthaus−Preis der Stadt Hagen. Ausstellung im städtischen Museum Leverkusen "Carl Barth − Anton Räderscheidt". |
1953 | Umzug nach Düsseldorf. Vorerst provisorisches Atelier. |
1954 | Bezug eines Ateliers im "Atelierhaus" an der Sittarder Straße, wo Carl Barth bis zu seinem Lebensende arbeiten wird. Ausstellung "Bilder aus 20 Schaffensjahren" im Folkwangmuseum Essen. |
1955 | Preis im Wettbewerb "Die deutsche Stadt im Bild" für das Gemälde "Düsseldorfer Rheinufer". Einzelausstellung in Bochum. |
1956 | Ausstellung im städtischen Museum Gelsenkirchen. |
1957 | Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Oberhausen. Das städtische Museum Wuppertal zeigt die Ausstellung "Carl Barth − Willy Deutzmann". Der Kunstverein Kassel stellt "Carl Barth − Willy Deutzmann − Emil Schumacher" aus. |
1959 | Einzelausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf. |
Carl Barth, 1959 |
1964/65 | Einzelausstellungen im Kölnischen Kunstverein und in Bonn. |
1968 | Einzelausstellung in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf. |
1976 | Am 31. Dezember stirbt Carl Barth in Düsseldorf. Er wird auf dem Südfriedhof begraben. |
Presse − Echo | ||||
"Die Galerie Remmert und Barth hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits ein festes Profil gewonnen. Sie bewegt sich bewußt im engeren Raum, jagt nicht hinter dem Experimentellen her, hält sich an das Erreichbare und spürt den Traditionen nach, wo sie noch lebendig sind. Ganz von selbst rückten dabei die zwanziger Jahre ins Blickfeld. So ist es keineswegs nur ein Akt der Pietät, wenn im Programm auch der Name des Malers Carl Barth erscheint, des Vaters eines der jungen Galeristen. Man fragt sich eher verwundert, warum dessen Malerei etwas in den Hintergrund geriet, sichert ihr doch allein die handwerkliche Qualität Bestand über die Zeiten, darüber hinaus rührt sie durchaus an aktuelle Probleme. " Anna Klapheck |
"In diesen Tagen wäre Carl Barth 90 Jahre alt geworden. Vor zehn Jahren starb er in
Düsseldorf. Doppelter Anlaß für eine Gedenkausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum, die sich in der Galerie seines Sohnes (Remmert
und Barth) sinnvoll fortsetzt. Beide Ausstellungen vermitteln erstmals einen repräsentativen Überblick über das Gesamtwerk, das rund 800
Gemälde umfaßt. 120 davon sind in dem monographischen Katalogbuch abgebildet, 70 zeigt das Museum, 20 die benachbarte Galerie, dazu eine
Auswahl aus dem grafischen OEuvre. Eo Plunien |
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Kataloge und Ausstellungen von CARL BARTH in der Galerie Remmert und Barth |
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Weitere Literatur−Empfehlung |
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DIE BRÜDER EMIL UND CARL BARTH Texte und Bilder Mit einem Nachwort von Peter Barth 168 Seiten, 40 Abbildungen, davon 20 in Farbe, 5 dokumentarische Abbildungen Format 24 x 17 cm, gebunden mit Schutzumschlag, (2000) Euro 19,−− Bestell-Nr. 1007 |
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