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Adalbert Trillhaase, 1921 |
ADALBERT TRILLHAASE1858 bis 1936 |
"Da begegnen uns in Düsseldorf, derjenigen deutschen Kunststadt, die die festeste Tradition ihr eigen nennt, Adalbert Trillhaase und sein Sohn Siegfried. Zwei malende Menschen sind es, die nicht zur Zunft der Düsseldorfer Maler gehören. So, sind sie Dilettanten? Sie sind es nicht, denn sie besitzen keine der negativen Eigenschaften, die den Dilettanten von dem kunstproduzierenden Menschen unterscheiden. Von echtem Schaffenstrieb beseelt, haben sie durchaus nicht die Absicht, es den Zünftigen gleichzutun. Sie denken nicht daran, ehrgeizig zu werden und es durch jahrelanges Pinselschwingen dahinzubringen, auch dazuzugehören. Des Inkubus werden sie verdächtigt. Sie gehen der Schwärze der Nacht und ihren Erscheinungen nicht durch gesunden Schlaf aus dem Weg." Otto Pankok, 1927 |
Adam und Eva − Vertreibung aus dem Paradies um 1923 Öl auf Leinwand |
"Trillhaase war schweigsam und kontaktscheu. Erst als er zu malen begann und für Lob sehr empfänglich war, kam er regelmäßig zu den Treffen der jungen Künstler ins Hinterstübchen der Mutter Ey in der Düsseldorfer Altstadt. Meist saß er stumm in ihrer Runde, brachte aber seine Bilder mit, die auf die Künstler des Jungen Rheinlands eine ähnliche Faszination ausübten wie fünfzehn Jahre zuvor Werke von Henri Rousseau auf Picasso und seine Freunde. Frau Ey stellte immer wieder ein Bild von Trillhaase in ihr Schaufenster. " Juliane Roh, 1968 |
"Lasset die Kindlein zu mir kommen" um 1922 Öl auf Leinwand |
Junge Dame im Profil (Felicitas Trillhaase) 1922 Bleistift und Kreide |
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Porträt einer sitzenden Frau (Die Gattin Trillhaase) um 1922 Bleistift und schwarze Kreide |
Biographische Daten |
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1858 | Am 7. Januar wird Adalbert Fritz August Trillhaase als Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie in Erfurt geboren. Er besucht die höhere Schule in Erfurt. Nach Beendigung der Schule kaufmännische Lehre |
um 1890 | Adalbert Trillhaase heiratet vor 1890 die Tochter eines Industriellen aus Hattingen im Ruhrgebiet, Augusta Löhrer. Das Ehepaar lebt zu dieser Zeit in Bielefeld, wo Trillhaase eine Leinenfabrik betreibt. Am 1.1.1890 wird der erste Sohn, Adalbert, in Bielefeld geboren (gestorben 1907). |
1892 | Geburt des Sohnes Siegfried am 21.8. in Bielefeld (Dr. jur. Siegfried Trillhaase, Rechtsanwalt, Kunstsammler, Maler, gestorben im August 1955 in Königswinter). |
1894 | Übersiedlung der Familie Trillhaase nach Düsseldorf, wo am 7. 7. die Tochter Felicitas geboren wird (Felicitas Trillhaase, verheiratete Chichio Haller, Malerin, Galeristin, gestorben am 14.10.1955 in Zürich). |
1896 | Adalbert Trillhaase übersiedelt mit seiner Familie nach Stuttgart, wenig später nach Hagen in Westfalen, wo er Geschäftsführer einer Eisenfabrik wird. |
1899 | Nach dem Tode des Schwiegervaters kehrt Trillhaase nach Düsseldorf zurück und verwaltet von nun an das geerbte Vermögen seiner Frau. Er liest viel, hauptsächlich Reisegeschichten und die Bibel. Sein besonderes Interesse gilt dem Alten Testament. |
1918 | Felicitas Trillhaase findet das erste Bild ihres Vaters und zeigt es ihren Künstler− und Kunstfreunden, bei denen das Werk auf lebhaftes Interesse stößt |
1919 | Trillhaase, der sich während des Ersten Weltkriegs in den Niederlanden aufhält siedlt endgültig nach Düsseldorf über. Im Februar wird in Düsseldorf die Künstlervereinigung "Das Junge Rheinland" gegründet. Otto Pankok und Gert Wollheim kehren nach Düsseldorf zurück und scharen, zusammen mit der Kunsthändlerin Johanna Ey, eine Gruppe von Künstlern um sich, die sich 'Das Ey' nennt. Siegfried Trillhaase, der in Johanna Eys Galerie verkehrt, stellt den Kontakt zwischen Otto Pankok und Adalbert Trillhaase her. Auf Anregung Pankoks beginnt Adalbert Trillhaase intensiv zu malen. |
1920 | Adalbert Trillhaase zieht mit Frau und Sohn Siegfried um nach Hindenburgwall 1, in unmittelbare Nähe von Johanna Eys Galerie, Hindenburgwall 11. |
1922 | Erste Ausstellungbeteiligung Adalbert Trillhaases als Mitglied des Jungen Rheinlands: Auf der "Ersten Internationalen Kunstaustellung
Düsseldorf 1922" ist er mit dem Gemälde "Kreuzigung", auf der Großen Berliner Kunstausstellung innerhalb der Abteilung
"Das Junge Rheinland" mit den Gemälden "Hirsch auf der Flucht" und "Bergsteiger" sowie einem Pastell und fünf
Zeichnungen vertreten. Trillhaases Haus wird zu einem Treffpunkt junger Künstler. |
1923 | Otto Dix malt das Gruppenbildnis "Die Familie des Malers Adalbert Trillhaase". (Dix wohnt in Düsseldorf Hindenburgwall 3, in einem Haus, das den Trillhaases gehört. Seit seinem ersten Aufenthalt in Düsseldorf 1921 ist Dix mit Adalbert Trillhaase bekannt.) |
1924 | Karl Schwesig malt das Doppelbildnis "Das Ehepaar Trillhaase". Auf der Großen Düsseldorfer Kunstausstellung, die im Messepalast Köln stattfindet, ist neben Adalbert Trillhaase (mit 15 Werken) erstmalig auch Siegfried Trillhaase (mit 5 Werken) vertreten. |
1925 | Im Katalog der Ausstellung "Das Junge Rheinland in der Berliner Sezession" werden je zwei Werke von Adalbert und Siegfried Trillhaase abgebildet. |
1927 | In der Zeitschrift "Der Scheinwerfer" erscheint unter dem Pseudonym Otto Drevenack Otto Pankoks Aufsatz "Adalbert und Siegfried Trillhaase", illustriert mit je einer Abbildung. |
1928 | Auf der Ausstellung des Jungen Rheinland in Düsseldorf ist neben Adalbert und Siegfried auch Chichio Haller, geborene Felicitas Trillhaase mit Zeichnungen vertreten. |
um 1930 | Otto Pankoks Schrift "Trillhaase − Vater und Sohn" erscheint − mit 14 Werkabbildungen von Adalbert und 13 von Siegfried Trillhaase. |
1931/32 | Letztmalig vor der NS−Zeit werden Werke Adalbert Trillhaases öffentlich gezeigt, auf der Wanderausstellung der "Sammlung Ey", die in Köln, Königsberg, Mannheim und Wiesbaden zu sehen ist, sowie auf der Ausstellung "Junge religiöse Kunst" 1932 in Düsseldorf. |
1933 | Trillhaase trifft die ehrenvolle Ächtung als Entarteter, er erhält Malverbot. |
1935 | Adalbert Trillhaase zieht sich mit seiner Familie nach Niederdollendorf bei Königswinter am Rhein zurück, wo er ein Anwesen besitzt. |
1936 | Am 12. Mai stirbt Adalbert Trillhaase 78jährig in seinem Haus, der "Villa Trillhaase", in Niederdollendorf. Seiner Tochter Felicitas gelingt es, den Nachlaß Ihres Vaters aus Nazi−Deutschland heraus nach Paris und von dort nach Zürich zu bringen. Die "Villa Trillhaase" bewohnen Adalbert Trillhaases Witwe Augusta und ihr Sohn Siegfried bis zu ihrem Tod 1949 bzw. 1955. |
"Innerhalb des Künstlerkreises um Mutter Ey hatte Trillhaase, vor allem angeregt durch Otto Pankok, die Impulse empfangen, seine Vorstellungen, besonders aus dem Themenbereich der Bibel, auf die Leinwand und auf Papier zu bringen. Als Nachbar der Mutter Ey auf dem Hindenburgwall in Düsseldorf hatte er in den Jahren von 1918 bis etwa 1930 ständigen Kontakt mit den Malern um Mutter Ey, die in ihm eine außerordentliche künstlerische Begabung erkannten und ihn als einen, wenn auch viel Älteren (Trillhaase hatte schon die 60 überschritten) akzeptierten." Irmgard Feldhaus, 1986 |
"Bergsteiger" 1923 Tusche |
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"Der See−Elefant" um 1922 Schwarze Kreide |
Kataloge und Ausstellungen von ADALBERT TRILLHAASE in der Galerie Remmert und Barth |
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